28. Geiseltalseelauf

Zum Feiertag sollte man eigentlich feiern oder sich erholen, aber es gibt auch einige wenige, die laufen wollen. Und wo lässt es sich schöner laufen als in der Gemeinschaft und noch schöner als beim Geiseltalseelauf in Braunsbedra? Ich kenne da nicht viele Läufe. Wie jedes Jahr am Tag der Deutschen Einheit und nun schon zum 28. Mal fand der in dieser Region beliebte Geiseltalseelauf statt. Der SV Braunsbedra um Cheforganisator Sven Rosenbaum hatte im Vorfeld wieder alles bis ins Detail organisiert, so dass sich alle Läufer, Trainer und Zuschauer gut aufgehoben fühlten. Das Wetter, obwohl für Oktober noch sehr warm, spielte auch noch mit, der Sturm kam erst am Nachmittag so richtig in Fahrt.

Unsere Athleten vor ihrem Einsatz.

Nun zu unseren Läuferinnen und Läufern. Unwissende glauben immer, alle müssen jetzt um den Geiseltalsee laufen, aber dem ist nicht so. Es werden Strecken von 750 m für die Jüngsten bis Halbmarathon für die ambitionierten Läufer angeboten, sozusagen mit Seeblick.

Beginnen wir bei unseren Jüngsten. Sven Rosenbaum lässt jede Altersklasse ehren, so auch die 3-, 4-, 5-, 6-jährigen. In diesem Jahr war das Teilnehmerfeld gerade in diesen kleinen Altersklassen sehr groß, so dass der Kampf um die begehrten Medaillen dementsprechend stark war. Da machten unsere Jüngsten Pio Tannenhäuser (M4), Tassilo Medenwald (M5) und Johanna Rilk (W5) ihre ersten Erfahrungen in einem solchen Wettkampf und gingen leider bei der Medaillenvergabe leer aus. In der W6 sah das dann schon anders aus, hier lief unsere Hannah Hermann schön im Feld mit und freute sich am Ende sogar über Silber in ihrer Altersklasse. Wie gewohnt lief unsere Nele Tannhäuser (W7) vom Start weg ganz vorn, stürzte aber an der Wendeschleife, und kam als Gesamtzweite des Laufes ins Ziel. In ihrer Altersklasse bekam sie trotzdem Gold für dieses tolle Ergebnis. Einen weiteren Sieg feierten wir in der M6. Hier lief unser Ben Richter ein konzentriertes und konstantes Rennen und freute sich sehr über die Goldmedaille bei der Siegerehrung.

Tassilo Medenwald mit vollem Focus auf die vor ihn liegenden 750 m
Nele Tannhäuser gekennzeichnet durch ihren Sturz

Nach den 750m für die Kleinen mussten jetzt die 9–11-Jährigen schon 1,5 km absolvieren. Für den einen ist das kein Problem, für den anderen eine Herausforderung. Ersteres machen unsere Zwillinge Thorben und Marian Herrmann offensichtlich mit links. Beide leicht angeschlagen, aber hoch motiviert ließen sie von Anfang an keinen Zweifel aufkommen, wer hier den Lauf gewinnen will. Am Ende machten die Beiden den Sieg in der M9 unter sich aus, Marian gewann vor seinem Bruder Thorben. Ganz so leicht fällt es unserem Max Richter nicht, mal eben so locker 1,5 km zu laufen. Aber diesmal hat er sich gut durchgebissen und gekämpft und wurde mit dem 3. Platz in der M10 belohnt. Bei den 10-jährigen Damen gingen mit Marlene Hermann und Jocelyne Bornschein zwei Athletinnen unseres Vereins an den Start. Marlene begann am Anfang noch verhalten und respektvoll über die doch recht lange Distanz, Jocy resolut. Offensichtlich war Marlenes Taktik oder Trainingszustand dann doch der bessere, sie kam mit raumgreifenden Schritten Richtung Ziel und wurde mit der Bronzemedaille belohnt. Jocy musste Lehrgeld zahlen, so wurden am Ende die Beine doch immer schwerer. 

Pio Tannhäuser auf den letzten Metern
Ben Richter als Führender im Schlussspurt

Die 3km Distanz absolvierten unsere 3 Jungen Johann Ehm (M12), Marten Herrmann und Justin Mates (M13). Angefeuert von allen schon gelaufenen Kindern des Vereins liefen sie ein beherztes Rennen. Marten wurde Zweiter des Gesamteinlaufes und war eine ganze Minute schneller als im letzten Jahr. Nach seinem Landesmeistertitel im Judo am Sonntag war das ein sehr gelungenes Wochenende für ihn. Für Justin sind die 3 km dann doch ein bisschen sehr lang, aber es war stark, dass er sich der Herausforderungen als Mehrkämpfer gestellt hat. Vor einer Woche noch 4,93 m im Weitsprung, jetzt 12:21 min über 3 km, das war die Bronzemedaille wert. Für Johann sind die 3 km auch noch sehr lang und ungewohnt. Fürs erste Mal hat er sich tapfer geschlagen und eine Zeit vorgelegt, die er im nächsten Jahr übertreffen sollte. Immerhin Silber war der Lohn seiner Anstrengungen.

Thorben Herrmann mit weit aufgerissen Mund im Ziel
Marlene Hermann wurde für ihren Kampf mit einer Medaille belohnt

Die 7 km werden den Jugendlichen und Erwachsenen angeboten. Auch da haben wir im Gesamteinlauf mitzureden. Mit Platz 5 haben unser Judoka Anton Emmerling und Platz 8 unser Fußballer und Feuerwehrmann Niels Jagdmann einen gute Gesamtplatzierung erreicht. Antons Mutti, Katja erreicht in der Frauenwertung sogar Platz 4. Auch wenn das immer der undankbarste Platz ist, aber nach zwei Jahren Pause war sie damit mehr als zufrieden. Erfolgreich und glücklich im Ziel waren ebenfalls Katharina Medenwald, Doreen Breter und Katharina Richter. Den gleichen Zustand konnte man über die zwei Starter über die 11 km beschreiben. Sascha Jagdmann und Andreas Sawall (13. und 27. Des Gesamteinlaufs) belegten jeweils den zweiten Platz in ihrer Altersklasse und waren im Ziel nur froh, die Halde bezwungen zu haben.

Start der männlichen U14 mit Marten, Justin und Johannes
Anton und Niels bei der Siegerehrung über 6,5 km

Zum Schluss galt es nun, unser zwei Halbmarathonis anzufeuern: Leon Breter (M20) und Marcel Homann (M35). Leon wagte sich nicht das erste Mal auf die 21 km, hatte sich eine Zeit von 1:45 h vorgenommen. Ganz gereicht hat es am Ende nicht, bei 1:57 h blieb die Uhr für ihn stehen. Marcel nahm das erste Mal diese Strecke unter die Füße und fühlte sich bis km 16 auch ganz gut. Aber dann kam eben doch der berühmte Hammer und er musste Lehrgeld zahlen. Trotzdem hat er den Kampf gegen den inneren Schweinhund gewonnen und ist nach 2:17 h über die Ziellinie gelaufen.

Es war wieder ein schöner Lauf in angenehmer Atmosphäre und Wiedersehen vieler Lauffreunde, mit denen man seine Erlebnisse und Erfahrungen austauschen kann. Dank dem rührigen Engagement der Braunsbedraer. Wir sehen uns im nächsten Jahr wieder, am 3.10. zur gleichen Zeit!

Text: Evelyn Heinrich

Bild: Kathrin Jagdmann