Wir war dein erster Marathon? Gut!
So kurz und knapp hätte wohl mein Sohn geantwortet. Von mir gibt es ein paar Worte mehr.
Erst am Freitag habe ich mich zum Rennsteigmarathon angemeldet. Vorher wollte ich sehen ob ich das Vorbereitungstraining schaffe. Mit dem war ich sehr zufrieden. Also am Freitag nach der Arbeit ins Auto und in Neuhaus nachmelden. Die Nacht wurde in einem kleinen Gasthaus in der Nähe verbracht. Am nächsten Morgen im Startbereich habe ich von dem ganzen Programm vor lauter Aufregung nix mitbekommen. Zum Glück hat Doreen ein paar Videos aufgenommen die ich mir anschließend ansehen konnte.
Nach dem Startschuss dauerte es eine ganze Weile bis sich die mehreren tausend Läufer, Walker und Wanderer auf der Strecke befanden. Die höfliche Frage an das anfeuernde Publikum ob es noch weit sei, wurde mit lautem Gelächter quittiert. Sehr eigenartig. Kurz nach dem Start wurde das Feld geteilt. Die Walker durften separat laufen und bekamen einen extra Kilometer spendiert. So hatte ich zum Schluss auch 43,2 km auf der Uhr. Die Strecke war anspruchsvoll. Insgesamt 708 Höhenmeter waren zu kraxeln. Der zum Zwecke der Selbstmotivation ausgestoßene Freudenausruf: „Ein Berg, ein Berg! Juchhe! Ein Berg!“ half mir kräftig. Auch wenn ich von anderen Sportlern eigentümlich angesehen wurde. Zwei Abstiege waren recht haarig. Steil mit Felsen, Wurzeln und Modder. Ich war sehr froh, dass ich dem Rat vom Patrick gefolgt bin und meine Trailrunner angezogen hatte.
Die Hilfe der reichlich vorhandenen Rotkreuzler musste ich zum Glück auch nicht in Anspruch nehmen. Die Verpflegungsstationen waren gut platziert. Warum ich einen Rucksack mit fünf Kilo Trinken und Essen mitgeschleppt habe, weiß ich selbst nicht. Ich wollte es mir vielleicht nicht zu leicht machen. Nette Gespräche mit anderen Startern sorgten für Kurzweil. Ein Kilometer nach dem anderen stapfte sich so weg. Das Ziel kam immer näher. Das Formtief des Kilometers 25 war längst vergessen. Im Ziel angekommen war ich glücklich und zufrieden. Bedauerlich fand ich es wieder mal wieder, wieviel Walker sich und andere betrügen und teilweise gerannt sind. Sowas macht echt keinen Spaß. Aber was solls. Ich weiß was ich geleistet habe und, dass mir die Uhr zum Schluss 6:16 gezeigt hat. 14 Minuten schneller und einen Kilometer mehr als ich mir vorgenommen hatte. Im nächsten Jahr folgt dann mein Bericht über den Supermarathon.
Ein Bericht von Frank Breter