Es ist Sommer und warm, die Sonne scheint, das sind eigentlich beste Bedingungen für Leichtathleten. Trotzdem stöhnt jeder bei Temperaturen von 30Grad. Nicht so unsere kleine Auswahl von Kindern, die vergangenen Samstag an dem gut organisierten Kinder-Sportfest der SG Chemie Bitterfeld teilnahmen.
Unsere Mädchen in der W7 bis W11 kämpften nicht nur um neue persönliche Bestleistungen, sondern auch im die Medaillenvergabe mit.
Die Jüngsten Hannah Hermann und Luise Schmidt erzielten gleich mehrere persönliche Bestleistungen. Hannah warf den Ball 11,50m und sprang 2,86m weit. Auch über die 50m war sie am schnellsten unterwegs und freute sich damit über 3 Goldmedaillen. Über die 600m musste sie sich einem Mädchen aus Zerbst geschlagen geben, konnte hier aber mit Silber gut leben. Die gleichaltrige Luise Schmidt zeigte vor allem im Sprint und Weitsprung sehr gute Leistungen und freute sich über die Silbermedaillen und ihre persönliche Bestleistungen.
Die 8-jährige Nele Tannhäuser musste sich schon sehr steigern, um eine Medaille zu gewinnen. Die Goldene erlief sie in ihrer Paradedisziplin, dem 800m-Lauf. Im Ballwerfen sollte es nicht so richtig klappen und so musste sie sich mit Silber begnügen. Beim Weitsprung setzte Nele zwar die Hinweise der Trainerin gut um, trotzdem gelang ihr nicht der ganz große Satz, so dass sie diesmal leer ausging. Marlene Hermann (W11) kam gut in den Wettkampf, zeigte zufriedene Leistungen im Sprint, Hoch- und Weitsprung und krönte ihren Wettkampftag mit einer bronzenen Medaille über die 800m. Als einziges Mädchen konnte Larissa Pries (W12) am Ende keine Medaille mit nach Hause nehmen. Sie überzeugte zwar im Weitsprung mit einer sehr konzentrierten Leistung und neuer persönlichen Bestleistung von 3,97m, dieser Satz reichte aber leider nicht für eine Medaille. Im Sprint hatte sie leider keine Chance, da die Endläufe wegen technischer Probleme entfallen waren.
Unsere 6 Jungen waren ebenfalls auf Medaillenjagd unterwegs. Max Gebauer (M6) war dabei unser Goldhamster. Auch wenn er nur einen Konkurrenten hatte, wäre er in der M7 im Kampf um die Medaillen immer mit dabei. Seine Leistungen sind dementsprechend als sehr gut einzustufen und verdienen Gold, so im 50m Sprint (9,54s), im Ballwerfen mit 19m und im Weitsprung mit 2,66m sowie über die 600m, wo er in der M6/7 200m vor dem Erstplatzierten der M7 ankam. In der M7 kämpften Ben Richter und Till Jakubitz um die begehrten Plaketten. Zuerst warf Ben den Ball 25m weit und Till konnte nicht mehr kontern mit 22m. Dafür sprintete kurze Zeit später Till über die 50m vorneweg und ließ Ben nur den zweiten Platz. Beide erreichten aber persönliche Bestleistungen und waren sehr glücklich. Den besten Satz machte aber Till im Weitsprung, nah an die 3m und war sehr stolz auf diese Goldmedaille.
Der 10jährige Tim Gebauer hatte die meisten Disziplinen im Programm und ging nie ohne eine Medaille nach Hause. Seine wertvollste Leistung erreichte Tim einmal mehr im Ballwerfen, mit 43,50m warf er weiter als die gesamte Konkurrenz. Auch im Weitsprung schaffte er mit 3,81m den weitesten Satz. Über 800m lief er nach einem langen warmen Wettkampftag auf Silber, im Sprint und im Hochsprung reichten seine guten Leistungen für die Bronzemedaille. Bei Max Richter (M11) ist der Wille für eine Medaille zwar da, aber es will im Moment einfach nichts so richtig funken. Seine Weitsprungleistung von 3,82m ist solide, aber in seiner Altersklasse werden die Medaillen ab 4m verteilt. Im Hochsprung mit mehr Mut zum Absprung ist auch eine bessere Höhe möglich. Manchmal hilft aber Geduld.
Das beweisen die Leistungen von Johann Ehm, der lange um seine Form kämpfte, nur sehr kleinschrittig vorankam und zu oft mit sich selbst haderte. Aber bei diesem Wettkampf platzte vielleicht der Knoten. Mit dem Kugelstoßen begann es, eine Weite über die 8m-Marke war bis dahin für ihn nicht vorstellbar. Im ersten und zweiten Versuch kratzte er schon daran, im dritten Versuch war es dann so weit: 8,22m. Das es keine Eintagsfliege war, bestätigte er noch einmal im 5. Versuch mit 8,21m. Als nächste Disziplin war der Hochsprung auf dem Zeitplan und auch hier erreichte er mit nur zwei Fehlversuchen bei 1,30m und 1,36m die neue persönliche Bestleistung von 1,39m, wobei die 1,42m nicht aussichtslos waren. Als letzte Disziplin stellte er sich den ungeliebten Weitsprung. Seit nunmehr 2 Jahren kämpft er um die 4m-Marke. An diesem Tag sollte alles gelingen – gleich im ersten Versuch sprang Johann 4,23m, im zweiten gleich noch mal und im restlichen Wettbewerb gab es auch keinen Versuch unter 4m. Das soll auch allen denjenigen Mut machen, bei den es Durststrecken gibt. Aufgeben ist keine Option, Training und Wettkampfpraxis ist viel wert.
Text: Evelyn Heinrich
Foto: Antje Hermann, Evelyn Heinrich, Franziska Gebauer