Nach über zwei Jahren Wartezeit bot sich für die Leichtathletik-Kinder des Saalekreises sich wieder untereinander zu messen und um Weiten und Bestzeiten zu kämpfen. Dafür wurden sie oft mit Medaillen und Urkunden belohnt. Auch die Abteilung Leichtathletik des SV 1885 Teutschenthal beteiligte sich an den Kreis-Kinder- und Jugendspielen mit 7 bis 15jährigen. Zuerst ein großes Dankeschön an den Ausrichter des Wettkampfes, dem SV Braunsbedra. Ihr habt euch große Mühe gegeben und allen Kindern einen unvergesslichen Tag beschert.
Unsere erfolgreichste weibliche Medaillensammlerin war Greta Emmerling (W10). Äußerlich konzentriert und zielstrebig, kämpfte sie wie alle Kinder im Sprint, im Weitsprung und Ballwerfen sowie über die 800m um die begehrten Medaillen. Bei den Mädchen gab es im Vergleich zu den Jungen auch fast doppelt so große Teilnehmerfelder, so dass jeder Start seine Zeit benötigte. Aber in der Ruhe liegt die Kraft und Greta holte sich Silber im Sprint und über 800m sowie Bronze im Weitsprung. Es wird deutlich, dass sie auch in ihren Sommerferien viel Sport getrieben hat. Ihre Freundin Magdalena Schwanitz (W9) überraschte uns mit einer guten Ballweite und der damit verbundenen Silbermedaille. Im Sprint noch enttäuscht nach dem Endlauf, wurde sie nach einem mutigen Lauf über die 800m leider nur Vierte. Unser drittes Mädchen, Joselyn Bornschein, konnte leider nicht in die Medaillenränge eingreifen und musste erkennen, dass noch etwas mehr Training nötig ist.
Auch die Jungen standen in der Medaillenausbeute den Mädchen in nichts nach. Unser Dreigespann in der M7 (Tim Gebauer, Marian und Torben Herrmann) hatten sich selbst als Gegner und zwei Mitstreiter aus Landsberg und Leuna. Die 50m war die einzige Disziplin, in der die Jungs den Sieg abgaben. Hier wurde Tim Zweiter und Marian Dritter. Aber schon im Weitsprung sprang Tim über 3m und freute sich über die erste Goldmedaille. Marian sprang mit 2,84m zu Bronze. Beim Ballwurf das gleiche Spiel, Tim wirft über 24m, was gleichbedeutend mit Gold einherging, Marian schafft 16,73m – Bronze. Die 600m, für die Jüngsten schon ein kleiner Marathon, war das gleiche zu erwarten. Der aufmerksame Leser wird feststellen, dass Marians Zwillingsbruder, Torben, bis jetzt keine Medaille erkämpfen konnte und natürlich sehr traurig war. Aber schon im Training zeichnete er sich im Laufbereich als Kämpfer aus. Die Trainerinnen hofften, dass er es demnächst ebenfalls im Wettkampf zeigen kann. Erste Runde – Tim vorn mit guten Abstand zu Marian, dem Zweiten. Torben läuft mit den Jungs aus Landsberg und Leuna in einer Gruppe knapp hinterher. Die letzten 150m beginnt er mit dem Endspurt und zieht durch, gewinnt Bronze mit zwei Zehntel Vorsprung zum Vierten. Eine weitere Medaille gewinnen er und seine zwei Freunde sowie der 8jährige Max Richter in der 4x50m Staffel. Sie erkämpften sich die Bronzemedaille gegen zum Teil zwei Jahre ältere Jungen, da in dieser Altersklasse drei Jahrgänge in der Staffel starten konnten. In der Zukunft gibt es noch viel Potential.
Max erkämpfte sich in den Einzeldisziplinen einen ganzen Medaillensatz. Im Sprint gewann er souverän Gold, sprang nur 2cm zu wenig im Weitsprung für Gold, im Ballwurf wurde es mit einer stabilen Serie um die 20m die Bronzemedaille. Der Satz wurde komplett mit dem 4. Platz über die 800m. Auf dieser Strecke hatten wir aber ein heißes Eisen im Feuer – Tadeus Medenwald. Im Sprint und Weitsprung immer im Endkampf, aber nie so richtig vorn mit dabei. Aber die Laufstrecke scheint ihm auf den Leib geschneidert, mit dem Start ließ er keine Zweifel aufkommen, dass er die Goldmedaille wollte. Die letzten 100m wurde er noch von einem Leunaer eingeholt, sprintete bis zum Ziel mit ihm gemeinsam und lief zeitgleich auf die Hundertstel über die Ziellinie. Es gab für beide Gold.
In dieser Altersklasse waren auch Elias Homann und Hagen Gründig am Start. Beide kämpften im Rahmen ihrer Möglichkeiten, konnten sich aber leider keine Medaille holen.
Bei den Zehnjährigen ging auch ein Trio an den Start. Das überraschendste Ergebnis brachte hier Johann Ehm über die doch recht ungeliebten 800m. Ähnlich wie Tadeus lief er von Anfang an vorn und gab diesen Vorsprung auch nicht mehr ab. Diese Goldmedaille verblüffte vor allem die Trainerinnen. Seine Sprintqualitäten war ihnen bekannt, Silber über 50m. Im Weitsprung und Ballwurf komplettierte er den Medaillensatz mit jeweils einer Bronzemedaille. Sein Trainingskamerad Henrik Gründig erkämpfte sich in drei Disziplinen (Hoch, Weit, 800m) jeweils Silber und vergoldete sich diesen Nachmittag mit einer sehr guten Teamleistung in der 4x50m Staffel. Gemeinsam mit den 11jährigen Marten Herrmann und Justin Mates und guten Wechseln freuten sie sich über den ersten Platz. Der Dritte des 10jährigen Trios Richard Stotz hatte an diesem Tag nicht so viel Glück, leicht verletzt und immer an den Medaillensätzen vorbeigeschrammt (Ball 4. Platz, Hoch 5. Platz).
Neben dem Staffelsieg der zwei 11jährigen Jungs erkämpfte Marten auch den zweiten Platz über die 800m und war mit dieser Zeit unter 3min schon richtig gut dabei. Justin holte sich mit sehr guten 38m im Ballwerfen und 3,54m im Weitsprung Bronze.
In der M12 ging erstmalig unser Ole Schleußner an den Start. Eigentlich wollten wir nur ein paar Weiten im Weitsprung, Ballwurf und Kugelstoß wissen. Aber dann freuten sich alle für ihn über die Silbermedaille im Kugelstoßen, immerhin nur 3cm von der Goldmedaille weg. Auch im Weitsprung und Ballwurf ist bei weiterem Training auch nichts unmöglich.
Das es oft einfach nur heißt, am Ball zu bleiben und weiter zu machen, zeigen die Ergebnisse von Tillmann Müller. Geht es nach der Anzahl der Medaillen, wäre es der 13 jährige Tillmann, der zuerst genannt werden müsste. Er gewann über die 75m, im Hoch- und Weitsprung und über 800m Gold, im Kugelstoßen und Weitsprung Silber. Nun könnten alle meinen, er hatte ja nicht viel Konkurrenz. Aber wer nicht da ist, kann nicht mitkämpfen und schon gar kein Urteil über die Leistung fällen. Tillmann hat gekämpft, sich verausgabt und ist auch über die ihm so ungeliebten 800m angetreten. Wir haben ihm diese Medaillensammlung von Herzen gegönnt.
Unser mitteldeutscher Vizemeister Niels Jagdmann (M15) über 3000m musste kämpfen, um eine Medaille zu bekommen. Im Weitsprung mit vielen Fehlversuchen auf Platz 3, aber immerhin erstmalig über 5m. Im Hochsprung über 1,45m auch mit der Bronzemedaille dekoriert, zeigte Niels dann über die 800m doch noch seine sportlichen Qualitäten. Mit 6s Vorsprung vor den Zweitplazierten holte er sich die Goldmedaille, für ihn letztmalig bei den Kreis-Kinder- und Jugendspielen.
Die Abteilung Leichtathletik hatte damit gezeigt, dass es trotz der zweijährigen Pause möglich ist, den Nachwuchs weiter zu gewinnen und zu fördern. Und auch wenn es mal Wettkampfpausen gibt, das Training, die Freude und der Spaß an der gemeinsamen Bewegung geht weiter. Dann freuen sich auch alle gemeinsam (Kinder, Eltern, TrainerInnen, KampfrichterInnen) über die Erfolge bei solchen Spielen.
Ein Bericht von Evelyn Heinrich
Foto: Kathrin Jagdmann