An diesem Tag, an dem es genauso lange hell wie dunkel sein soll, wollten es 9 Kinder mit ihren Eltern, Großeltern und Trainern bei einem Mehrkampfmeeting in Zörbig noch einmal wissen, wo sie am Ende der Freiluftsaison stehen. Zwar ungewöhnlich zeitig, aber beste Bedingungen vorfindend, nahmen alle den Kampf um Zeiten und Weiten auf. Im Mehrkampf gibt es keine Einzelwertung für den Sprint, den Weitsprung, den Wurf oder die Mittelstrecke. Da aber das eine in Sekunden und Minuten gemessen wird und das andere in Metern, lässt es sich schlecht zusammenaddieren und so wird es in Punkte umgerechnet und ergibt dann ein Gesamtergebnis. Das war gerade für unsere Jüngsten erst einmal schwer nachvollziehbar. Aber sie haben es durchaus gut bis sehr gut gemeistert.
Beginnen wir mit unseren Damen: In der W6 ging Hannah Hermann an den Start. Leider konkurrenzlos, aber immer mit der W7 gemeinsam startend, fiel sie gar nicht so auf. Mit einem Weitsprung von 2,60m und den 3:05 über die 600m zeigte sie schon mal ihr Potential. In der Gesamtpunktzahl von 892 Punkten wäre sie auch in der W7 Dritte geworden. In dieser Altersklasse hatten wir mit Nele Tannhäuser ein weiteres Talent an der Startlinie. Das ihr der Sport Spaß macht, sieht man in jeder ihrer Disziplinen und das soll noch lange so bleiben. Ihr bestes Ergebnis konnte sie wieder einmal über die 600m vorweisen, mit 2:18min hatte sie einen großen Vorsprung vor ihrer Konkurrenz. Aber auch mit den 3,21m im Weitsprung war sie zufrieden. Nur das Ballwerfen wollte diesmal nicht so klappen. Aber am Ende wurde es Platz 2 und damit Silber für Nele. Unsere dritte Dame ging in der W10 an den Start. Marlene Hermann kämpft um jeden Zentimeter und jede Sekunde. Ihr fällt nichts in den Schoß, aber das großartigste ist, sie gibt nicht auf. Ihre große Schwäche gleich zu Beginn, das Ballwerfen, hätte jeden den Kopf in den Sand stecken lassen, aber sie hat weiter gemacht. Auf der Ergebnisliste immer ganz hinten stehend, bis die von vielen ungeliebten 800m kamen. Nun nahm Marlene ihr Herz in die Hand, oder besser in die Füße, und lief ein sehr gleichmäßiges, aber zielstrebiges Rennen. Sie rutsche vom 11. Platz noch auf Platz 8. Da hat sich doch der Einsatz gelohnt.
Unsere 6 Jungs waren ebenfalls mit Feuereifer dabei und spornten sich gegenseitig an. Der Jüngste im Team war der 7jährige Ben Richter. Sein Konkurrent aus Zerbst hatte in keiner der vier Disziplinen eine Chance. Ben ging sehr konzentriert und mutig an, selbst bei den 600m ließ er keine Zweifel aufkommen, dass er der verdiente Sieger ist. Die wohl wertvollste Leistung waren die 2,65m im Weitsprung. Bei den 9jährigen Jungen gab es wieder das ewige Duell unserer Zwillinge Marian und Thorben Herrmann. Auch wenn Marian immer einen Hauch weiter oder schneller ist als sein Bruder Thorben, ist dieser ihm aber ganz dicht auf den Fersen. Marian erkämpfte insgesamt 1430 Punkte, Thorben nur 90 Punkte weniger. Für beide hieß es am Ende Gold und Silber.
Max Richter stand in der M10 für unseren Verein an der Startlinie. Im Ball werfen, über die 50m und auch im Weitsprung zeigte er beachtenswerte Ergebnisse. Vor allem bei dem 3,85m Satz in die Weitsprunggrube waren alle Zuschauer beeindruckt. Vor dem ihm ungeliebten 800m hatte er nur 6 Punkte Rückstand zum Führenden. Leider nahm er die Chance nicht wahr und rief seine guten Trainingsleistungen aus dem Laufbereich nicht ab. Damit blieb es bei Silber. In der M12 vertrat Johann Ehm unsere Farben, leider wieder konkurrenzlos. Was die Trainerin nicht davon abhielt, ihn zu guten Leistungen zu motivieren. Beim Weitsprung strapazierte er dann noch mal richtig alle Nerven, da es einfach kein gültiger Versuch werden wollte. Denn im Mehrkampf heißt es: kein gültiger Versuch = keine Punkte. Es waren am Ende keine neuen Bestleistungen, aber er hätte auch in der M13 eine Medaille geschafft, nämlich Bronze. Gold holte sich dort unser Justin Mates. Das er sprinten kann, sind die Trainer ja gewöhnt, aber diesmal machte er auch einen ordentlichen Satz in die Grube und freute sich über 4,93m. Und dass er langsam auch die 800m wirklich gut übersteht und nicht mehr kneift, das ist wirklich eine neue Qualität. Deshalb hat er sich auch mit über 300 Punkten Vorsprung zum Zweiten die Goldmedaille verdient.
Insgesamt ein zufriedenstellender Abschluss der Bahn-Freiluftsaison 2023. Der Veranstalter SV Zörbig hat sich große Mühe bei der Ausrichtung gegeben, ein Danke schön dafür.
Text: Evelyn Heinrich
Bild: Maria Heinrich