Es war ein grauer Vormittag und Regen war auch angekündigt, aber 10 Kinder der Abteilung Leichtathletik hatten sich schon seit einer Woche darauf vorbereitet, in Halle beim Crosslauf auf dem Turbine Sportplatz ihre Kräfte und Ausdauer mit Gleichaltrigen zu messen. Laut Ausschreibung war es eine 1,1 km Runde, die mit Flatterband aufwendig abgesteckt wurde. Am Anfang hatten wir schon Bedenken, dass unsere Jüngsten sich verlaufen könnten, aber nach einer Einführungsrunde durch die Veranstalter meinten alle, sie bekommen das hin. 10.00 Uhr starteten dann unsere Jüngsten, die U8, Mädchen und Jungen gemeinsam. Das war kein so kleines Feld und man konnte schnell den Überblick verlieren. Aber unsere 3 Starter machten es uns leicht. Nele Tannhäuser, mit viel Aufregung am Start, löste ihre Aufgabe sehr souverän. Im Start passte sie auf, nicht zu stürzen, auf der Strecke überzog sie das Tempo nicht und am Ende war sie wieder das schnellste Mädchen in ihrem Lauf. Unsere Jüngste und Debütantin auf dieser Strecke war Johanna Rilk (W6). Sie lief sehr gleichmäßig und ließ sich trotz der Aufregung um sie herum nicht ablenken. Dafür wurde sie dank eines Endspurts mit der Silbermedaille belohnt. Max Gebauer, sogar noch ein Jahr jünger als Johanna, war ebenfalls gut drauf und kam nach der Hälfte lächelnd an allen vorbeigerannt. Er hatte offensichtlich Spaß an diesem Lauf. Und dass er am Ende noch im Gesamteinlauf der U8 Platz 5 belegte, ließ alle staunen. Seine Goldmedaille hatte er sich als 5jähriger wahrhaft verdient.
In der U10 war mal wieder unser Dreamteam am Start. Wir als Trainerinnen kennen die Stärken von den 9 jähren Marian und Thorben Herrmann sowie Tim Gebauer. Jedes Mal hoffen wir, dass sie ihre Sache gut machen. Auch diesmal wurden wir nicht enttäuscht. Vom Start an zeigten die Zwillinge allen die Hacken und führten souverän das gesamte Feld von 17 Läufern an. So mussten sie nur noch den Sieg unter sich ausmachen. Wieder war es Marian, der seinen Bruder Thorben um 4sec schlagen konnte. Bei Tim war das über die gesamte Strecke nicht klar. Lange hielt er sich an 3./4. Position, doch die letzten 200 m machte er dann doch alles klar und lief auf Platz 3, so dass sie sich über Gold, Silber, Bronze freuten. Ganz so einfach war es bei Johanna Linzmaier nicht, aber bei ihr fehlt einfach noch die Routine und das Training. Sie lief tapfer in dem Feld mit und freute sich über die Urkunde für Platz 6 in der W9. Mit kontinuierlichem Training wird auch sie noch für ihre Tapferkeit belohnt werden.
Danach mussten wir eine ganze Weile warten, bis auch unsere „großen“ Jungs über die doppelte Distanz an der Reihe waren. Mit Johann Ehm in der M12 und Justin Mates sowie Marten Herrmann in der M13 waren wir gut aufgestellt in dieser Altersklasse. Zwischenzeitlich gab es den versprochenen Regen, so dass nun auch die Strecke schwerläufiger wurde. Vom Start an bildete sich eine gute Gruppe von 6 Läufern, Justin und Marten mittendrin. Die erste Runde blieb das Tempo gleichmäßig hoch, aber keiner setzte sich ab. Ab der Hälfte der zweiten Runde zerfiel die Gruppe leicht. Alle staunten nicht schlecht, als ausgerechnet unser Sprinter Justin sich leicht von der Gruppe absetzte und am Ende als Zweiter des Gesamtlaufes und Sieger in der M13 die Ziellinie überlief. Marten lieferte sich bis kurz vor dem Ziel mit dem Zweitplatzierten ein Kopf-an-Kopf Rennen, musste sich aber leider am Ende mit Bronze zufriedengeben. Für Johann war die Strecke sehr schwer zu laufen und er kämpfte mehr mit sich selbst als gegen die anderen Läufer seiner Altersklasse. An der Spitzengruppe konnte er nicht dranbleiben, so lief er die 2,2 km ganz allein. Trotz der Mühen blieb es nur der undankbare 4. Platz.
Obwohl das Wetter nicht so läuferfreundlich war, können wir mit den Ergebnissen sehr zufrieden sein. Ebenfalls ein Dank an das rührige Org-team von Turbine Halle, die schnelle Siegerehrung und die gut präparierte Strecke. Jetzt geht es in die Hallensaison, da ist das Wetter ja wenigstens egal.
Artikel und Photo von Evelyn Heinrich